Gesellschaften erfinden

5 Modelle für soziale Gruppierungen

Christine Frazier vom großartigen Better Novel Project hat sich ein Buch über Organisationsstrukturen in der Wirtschaft geschnappt, um daraus Modelle für alle möglichen sozialen Gruppierungen abzuleiten. Das Ergebnis ist eine praktische Hilfe beim Konstruieren von ganzen Gesellschaften und kleineren Organisationen wie Kirchen, Geheimbünden, Gilden, Widerstandsbewegungen, Schulen, Dorf- oder Familiengemeinschaften.

Die Typisierung leitet Frazier aus Reinventing Organizations von Frederic Laloux ab, der damit eigentlich eine neue, moderne Art von Organisationsstruktur propagieren will. Dafür kommt er natürlich nicht um eine Bestandsaufnahme typischer Organisationsformen und ihrer Struktur, ihrer Ziele und ihrer Dynamik herum, und hier schlägt Frazier zu. Unterschieden wird zwischen folgenden Organisationsformen, die alle eine Farbkodierung erhalten:

  • Rot/impulsiv: Um ein starkes Individuum herum organisiert, auf hohe Loyalität angewiesen und daher in der Größe begrenzt. Vergleichbar mit der Mafia oder einem Wolfsrudel.
  • Gelb/konformistisch: Eine stark strukturierte, hierarchische Gesellschaft, basierend auf einem klaren Kodex von Werten. Vergleichbar mit Kirchen, dem Militär oder Ministerien und anderen Regierungsorganisationen.
  • Orange/erfolgsorientiert: Moral wird durch Effektivitätsglauben und eine klare Ausrichtung auf ein Ziel ersetzt. Individuelle Leistung wird honoriert, vergleichbar mit modernen kapitalistischen Unternehmnen.
  • Grün/pluralistisch: Harmonie und Inklusion sind bestimmend, Entscheidungen werden gemeinsam getroffen. Vergleichbar mit der Hippie-Bewegung oder Wohltätigkeitsorganisationen.
  • Türkis/ganzheitlich: Die Vision von Autor Laloux, Eigenverantwortlichkeit und Ausgeglichenheit von individuellen und gesellschaftlichen Interessen stehen im Fokus. Vergleichbar mit der Föderation aus Star Trek.

Frazier gibt für alle Modelle Beispiele aus der Literatur, diskutiert Vor- und Nachteile und warum die daraus resultierenden Konflikte einer Welt und einem Plot gut tun. Hier geht’s zum Artikel.


Titelbild: (c) Lionsgate 2013.

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